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Erlanger Beiträge zur Medienwirtschaft Nr. 16 sind erschienen.

Maximilan Würz, Doktorand im Graduiertenkolleg 2806 Literatur und Öffentlichkeit in differenten Gegenwartskulturen, arbeitet zur Textsorte der Kurzgeschichte.

»Anlass für den nachfolgenden Arbeitsbericht zum Thema „Kurzgeschichte und kurze Erzähl-formen in Theorie und Praxis“ gaben die Vorbereitungen auf eine größere geplante Arbeit, deren Ziel die Analyse einer breiten Textbasis bestehend aus kurzen Erzählformen und die Modellierung des dafür relevanten Teils des Literaturbetriebs ist. Die zentrale These des da-für erstellten Exposés lautet: Wenn alle Welt zu „kurz“ und „flüchtig“ neigt, warum boomt die Kurzgeschichte nicht?

Während die Neuen Medien und die damit aufgekommenen Möglichkeiten, die teils emotional geführten Diskussionen über verringerte Aufmerksamkeitsspannen, die immer größer werdende Medienkonkurrenz, die zahlreichen Erneuerungsinitiativen und aktuelle gesellschaftliche Veränderungsprozesse die Kurzgeschichte potenziell in eine Konjunkturphase führen könnten, befindet sich die Gattung stattdessen in einer Situation anscheinend vorherrschender, verlegerischer Ablehnung. Ein flüchtiger Blick in die Titellisten der deutschsprachig publizierenden Publikumsverlage offenbart: das Wort „Kurzgeschichte“ findet sich darin nur noch selten, stattdessen werden kurze narrative Texte in Anthologien als Erzählungen, (kurze) Geschichten, Stories oder prosaische Erzeugnisse überschrieben. Darüber hinaus dominiert das „dicke Buch“ zumeist in Form von Romanen, Crossover-Books und Sachbüchern in der Buchwirtschaft und eine eigene Warengruppe für Kurzgeschichten ist schlichtweg nicht vorhanden.

In der geplanten Arbeit soll also der Frage nachgegangen werden: Warum entscheiden sich Autor*innen heute überhaupt noch für kurze Erzählformen wie die Kurzgeschichte? Was sind die treibenden soziokulturellen, ökonomischen und medialen Faktoren hinter der Genese solcher Texte? Und welchen Einfluss haben kurze Erzählformen auf die Gesellschaft? Um dies gewissenhaft beantworten zu können, ist es von elementarer Be-deutung zu wissen, was gegenwärtig unter der Kurzgeschichte und unter kurzen Erzählformen verstanden wird und ob sich das darunter Verstandene überhaupt noch zur Beschrei-bung des Untersuchungsgegenstandes eignet.«

 

Würz, Maximilian (2023): Arbeitsbericht: Die Kurzgeschichte und kurze Erzählformen in Theorie und Praxis. Erlanger Beiträge zur Medienwirtschaft Nr. 16. Hg. v. Svenja Hagenhoff. Institut für Buchwissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Erlangen.