3 Unbekannte, einer davon souverän!

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In der Reihe Erlanger Beiträge zur Medienwirtschaft sind zwei neue Beiträge erschienen:

Band 13 hat den Titel Gegen die Diskussion mit den drei Unbekannten Daten, Algorithmen und Digitalisierung: Die inflationäre Verwendung von aktuell prominenten Begriffen wie ›Datenzentrierung‹ oder ›Digitales Zeitalter‹ ohne die Mühe des Benennens und Erläuterns, wie die damit bezeichneten Phänomene zu fassen seien und durch welche Eigenschaften sie charakterisiert wären, leistet nichts anderes als Bedeutungsverunklarung ohne eine Chance auf Gewinn an Erkenntnis oder wohlbegründeter Meinung. Algorithmen, Daten und Digitalisierung und sind drei der Kandidaten, die häufig verwendet, aber nur selten fundiert und differenziert erläutert werden.
Der vorliegende Beitrag stößt in dieses Desiderat. Er befasst sich mit den »Drei Unbekannten« und versucht sich daran, die Begriffe bzw. die damit bezeichneten Phänomene zu fassen und zu fundieren. Er geht auch der Frage nach, was genau nun ›neu‹ ist (Zeitalter der Digitalisierung) im Vergleich zu vorangegangenen Zuständen (Zeitalter ohne Digitalisierung) und er zeigt die Notwendigkeit interdisziplinärer Forschung aus der Perspektive der Medien- und Kommunikationsforschung auf.

Band 14 hat den Titel »Digitale Souveränität« Kontextualisierung des Phänomens in der Domäne der medial vermittelten öffentlichen Kommunikation unter besonderer Berücksichtigung von Reader Analytics: Der Begriff »digitale Souveränität« wird zunehmend im Zusammenhang mit der Diskussion um die digitale Transformation verwendet. Souveränität in der digitalen Welt gilt als Voraussetzung dafür, die digitale Transformation in allen funktionalen Bereichen der Gesellschaft mitgestalten zu können. Allerdings wird der Begriff der digitalen Souveränität bisher vor allem in einem präskriptiv-normativen Sinne verwendet; eine differenzierte theoretische Arbeit und konkrete Kontextualisierungen für verschiedene gesellschaftliche Funktionsbereiche sind nach wie vor ein Desiderat. Der Bericht widmet sich daher der Aufgabe, das Konzept der digitalen Souveränität im Bereich der medial vermittelten öffentlichen Kommunikation zu kontextualisieren: Dabei stellt sich die Frage, wo genau Souveränität als spezifischer Untersuchungsgegenstand in der Mediengesellschaft und Medienkommunikation eine Rolle spielt. Dies erfordert eine begrifflich-abstrakte Fassung, die über die bloße Aufzählung offensichtlicher Phänomene oder normativ geprägter Ansprüche (»Meinungsfreiheit«, »informationelle Selbstbestimmung«) hinausgeht.