Podcast
Unser neuer Podcast: BuWi in between. Ab Januar 2023 einmal im Monat, immer in between.
Folge 1: Lesen in between
Transkript
Worum es geht und unsere persönliche Empfehlung für euch
Anne stellt zu Beginn der ersten Folge unseres neuen Podcasts das Thema vor. Es soll um die Frage gehen, was Lesen ist, womit sich auch alle Erstsemester in der Einführungsveranstaltung auseinandersetzen.
Ab Minute 0:37 steigt Paula direkt mit einem Beispiel ein. Sie empfiehlt einen Besuch des botanischen Gartens in Erlangen. Am Beispiel des Lesens der Schilder der verschiedenen Pflanzenarten kommen wir direkt auf das Thema Lesen zu sprechen. Denn zu Beginn des Studiums bekommen alle Erstsemesterstudierenden immer zwei Fragen gestellt: Was ist ein Buch? Was ist Lesen?
Was Kommunikation ist und Kommunikationsmodelle
Dass Lesen auch Kommunikation ist, diskutieren wir ab Minute 1:46. Dadurch, dass wir die ganze Zeit lesen (z.B. Instagram-Captions, WhatsApp-Nachrichten etc.), kommunizieren wir auch ständig. Paula stellt das Kommunikationsmodell von Karl Bühler vor (ab Minute 3:10). Dabei gibt es eine*n Sender*in, eine*n Empfänger*in und eine Botschaft. Die Botschaft, oder der Sachinhalt, wird in Form eines sprachlichen Zeichens vermittelt, in unserem Beispiel ist das die Schrift. So funktioniert das auch beim Lesen. Der*die Autor*in ist der*die Sender*in, der*die Leser*in ist der*die Empfänger*in und das Geschriebene ist die Botschaft.
Man braucht aber noch mehr zum Kommunizieren, darauf gehen wir ab Minute 4:03 ein. Es werden auch noch Regeln benötigt. Das sieht man am Kommunikationsmodell von Stewart Hall. Dort muss die Botschaft erst kodiert und dann enkodiert werden. Das kann man sich ein bisschen wie Geheimbotschaften früher in der Schule vorstellen, als man sich mit dem*der besten Freund*in Nachrichten in einer geheimen Sprache geschrieben hat, die nur das Gegenüber verstehen konnte. So hat man das Mitgeteilte in eine eigene Sprache bzw. Schrift kodiert und der*die Freund*in musste das enkodieren. Wenn man diese Sprache oder Schrift nicht kennt, dann ist es auch nicht möglich, sie zu verstehen.
Ab Minute 5:34 kommen wir auf das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun zu sprechen. Sein Nachrichtenquadrat mit vier Seiten einer Nachricht umfasst Appell, Sachinhalt, Beziehungsebene und Selbstoffenbarung. Janina erläutert das anhand eines Beispiels: Zwei Menschen sitzen in einem Auto und stehen an einer roten Ampel. Die mitfahrende Person sagt zur fahrenden: „Es ist grün.“ Neben dem bloßen Sachinhalt schwingt als Appell die Aufforderung endlich loszufahren mit. Genauso sagt die Nachricht etwas über die Beziehung der beiden Personen zueinander aus. Wichtig ist hierbei, dass dies nur eine mögliche Interpretation neben vielen ist. Paula erweitert das Beispiel, das auf interpersonelle Kommunikation ausgelegt ist, auf schriftliche Kommunikation (ab Minute 7:40). Die Nachricht in diesem Fall ist ein Zettel der Mutter mit der Information: Kauf 4 Eier! Eine mögliche Interpretation, bezogen auf das Ausrufezeichen ist, dass man Dinge leicht vergisst. Genauso gibt es einen Hinweis auf die Beziehung, da die Mutter den Imperativ verwenden kann, ebenso wie den Appell, dass die Eier endlich gekauft werden sollen. Das Beispiel von Schulz von Thun lässt sich zwar vor allem auf Massenkommunikation anwenden, zum Beispiel ein Buch, das vermarktet und verkauft wird. Wir haben das Beispiel hier dennoch zur Veranschaulichung gewählt, da wir zeigen wollen, dass Kommunikation sehr vielfältig ist.
Ab Minute 10:26 kommen wir noch einmal auf das Kodieren und Enkodieren von Nachrichten zurück. Hierbei geht es nicht nur um das Verständnis von einzelnen Wörtern und Sprache, sondern auch um Schrift. Nach Ferdinand de Saussure weiß man, dass es sich bei der Buchstabenfolge B-A-U-M um einen Baum handelt und man hat auch sofort ein Bild davon im Kopf.
Warum all das in der BuWi eine Rolle spielt und unsere Mitmach-‚Aufgabe‘ für euch
Janina führt die besprochenen Inhalte ab Minute 11:10 noch mit dem Studium der Buchwissenschaft zusammen. Da sich die BuWi allgemein mit Schrift- und Lesemedien beschäftigt, bildet das Thema Lesen dessen Grundlage. Ein Buch ist ein Medium, dessen Inhalt über Schrift vermittelt wird.
Abschließend gibt Paula den Zuhörenden noch eine kleine Aufgabe mit auf den Weg (ab Minute 12:26): Achtet doch mal darauf, wo und was ihr überall lest. Uns selbst ist dabei aufgefallen, dass es viel mehr ist, als man eigentlich denkt. Man ist unbewusst viel öfter Empfänger*in von Kommunikation.
Worum es bei der nächsten Folge geht
In der nächsten Folge wird es um das Thema Technik gehen und um die Frage, wie Mensch und Technik zusammenarbeiten. Dabei schauen wir uns Empfehlungsmechanismen genauer an und welche Rolle diese in der BuWi spielen.
Shownotes
Burkart, R. (2021). Kommunikationswissenschaft (6th ed., pp. 44–56). Böhlau.
Kuhn, A., Rautenberg, U. (2015). Lesen. In U. Rautenberg (ed.), Reclams Sachlexikon des Buches: Von der Handschrift zum E-Book (3rd ed., pp. 257–260). Reclam.
Röhner, J., Schütz, A. (2016): Psychologie der Kommunikation (3rd ed., pp. 27–51). Springer.
Teaser: Worum geht’s in aller Kürze?
Transkript
Trailer: Ihr wollt mehr wissen?
Transkript
Intro: Seitenblättern, weibliche Stimme sagt „BuWi in between“, ein Buch wird durchgeblättert und zugeschlagen
Paula: Willkommen bei BuWi in between. Wir sind das Podcast-Team der Buchwissenschaft der Friedrich Alexander Universität in Erlangen.
Ich bin Paula,
Janina: Ich bin Janina.
Anne: Und ich bin die Anne.
Paula: Und wir wollten uns einmal ganz kurz bei euch vorstellen. Wie gesagt, ich bin Paula, ich studiere im 4. Fachsemester Buchwissenschaft und mein Zweitfach ist Germanistik. Wenn man einen kleinen Fun-Fact über mich wissen möchte, dann, dass ich super gerne Lego baue und letztes Wochenende einen Lego-Bonsai-Baum gebaut habe. Wie siehtʼs bei euch aus?
Janina: Also ich bin immer noch Janina, auch. [Lachen] Mache im Zweitfach English und American Studies und auch wenn ich wahrscheinlich gerne auch einen Bonsai-Baum bauen würde, gehe ich einfach auch richtig gerne in Cafés und höre gerne Podcasts, gehe gern spazieren. Da findet man mich sehr wieder am Wochenende. Und bei dir?
Anne: Ich bin die Anne. Ich studiere im 4. Semester auch Buchwissenschaft und im Zweitfach Philosophie und ich mache in meiner Freizeit total gerne Sport. Ich habe jetzt so ein bisschen Kung Fu für mich entdeckt. Kann ich nur empfehlen, macht wirklich megaviel Spaß.
Paula: Anne kann nämlich zum Beispiel Hechtrollen über Sachen drüber machen. [Lachen]
Anne: Noch nicht, das würde ich gerne können, kann ich aber nicht.
Janina: Sie ist unsere Security, einfach. [Lachen]
Anne: Noch nicht. [Lachen] So, eine kurze Info zu unserem Podcast und zwar ist der von Studierenden für Studierende.
Paula: Aber nicht nur das, sondern er ist auch für die Branche und für alle, die sich für die BuWi interessieren.
Janina: Aber was ist die BuWi überhaupt?
Anne: Naja, wenn wir von BuWi – also, das ist die Kurzform für Buchwissenschaft, das ist übrigens sehr süß, wie ich finde, [Lachen] – wenn wir davon reden, dann stellen wir uns meistens so ʼne Gruppe von WissenschaftlerInnen vor, die sich über dieses kodexförmige Buch – dieses viereckige Teil – unterhalten, das man in der Buchhandlung kaufen kann. [Schmunzeln]
Paula: Manche denken wahrscheinlich noch ein bisschen in Richtung Literaturwissenschaft und dass wir uns in der BuWi vier Stunden lang über Goethes Faust unterhalten werden.
Anne: Hoffentlich nicht.
Paula: Tun wir nicht, keine Angst. Der ein oder andere geht dann schon weiter, wahrscheinlich tatsächlich Richtung Medium Buch, also das Ding überhaupt: Was kann das, was macht das, wozu ist das da? Aber das ist alles nur ein Teilbereich. Die BuWi und so vor allem das Studium der Buchwissenschaft, das wir drei alle studieren, ist sehr viel mehr.
Janina: Genau. Weil, generell geht es eigentlich um Mediennutzung. Also: Wie rezipieren wir das, wie nehmen wir es auf oder wahr, wo lässt es sich überall anwenden, wo finden wir es auch überall wieder? Also, die BuWi ist nicht nur eine Analyse von z.B. so Druckvorgängen, sondern auch hauptsächlich die Auseinandersetzung mit aktuellen Trends der Digitalisierung – was auch in dieser Staffel auch ein großes Thema sein wird [Lachen], kleiner Spoiler – und allgemein den Wandel des Buchmarkts.
Paula: Genau, und um diesen Graben zu schließen, zwischen dem, was die BuWi ist und dem, was als die BuWi betrachtet wird, und den im besten Fall entweder zu überqueren oder tatsächlich schließen zu können, dafür machen wir diesen Podcast. BuWi
Janina: in
Anne: between.
Anne: Wir wollen euch noch einen kurzen Überblick über diesen Podcast geben und was euch in den nächsten Folgen erwartet. Also, grundsätzlich gehen wir nach unserem eigenen Semesterplan vor, den stellt euch Paula noch ein bisschen näher vor.
Paula: Genau, nämlich so wie wir sechs Fachsemester studieren –
Anne: – also in den meisten Fällen – [Lachen]
Paula: – Im Normalfall – haben wir pro Staffel 6 Folgen. Es gibt ein übergeordnetes Thema. Das ist in der ersten Staffel, die wir behandeln, die Digitalisierung oder die digitalen Themen der BuWi und jede Folge hangelt sich so ein bisschen an unserem Modulhandbuch entlang. Das könnt ihr euch, wenn ihr ganz eifrig seid, auch angucken. Wir werden das dann in der Folge unten verlinken.
Anne: Genau. Auch andere AutorInnen bzw. WissenschaftlerInnen, die wir in den einzelnen Folgen erwähnen, da schreiben wir die genauen Quellen auch immer in die Captions. Also, wenn ihr euch weiter einlesen wollt, dann könnt ihr da einfach drauf klicken und findet dann die ganzen Information dazu.
Paula: In der nächsten Folge z.B. beschäftigen wir uns mit etwas, was wir alle im ersten Semester thematisieren, nämlich der Einführung in die BuWi und der brennenden Frage: Was ist Lesen?
Janina: Wir wollen euch jetzt allgemein zeigen, was die BuWi überhaupt ausmacht, und das ist vor allem eins:
Paula, Janina und Anne: Vielfalt. [Schmunzeln]
Paula: Und das warʼs mit BuWi
Janina: in
Anne: between.