Podcast
Unser neuer Podcast: BuWi in between. Ab Januar 2023 einmal im Monat, immer in between.
Für alle diejenigen, die nicht Apple Podcasts nutzen, lässt sich BuWi in between bei FAU.tv herunterladen.
Staffel 1, Folge 5: Hören in between
Transkript
Worum es geht und unsere persönliche Empfehlung für euch
In der 5. Folge von BuWi in between geht es ums Hören von Hörbüchern per Streaming. Zu Beginn ab Minute 0:27 gibt Janina eine Empfehlung, und zwar das Hörbuch Anxious People (auf Deutsch: Eine ganz dumme Idee) von Fredrik Backman. Das Buch haben Anne und Janina für ihren Buchclub gelesen, wobei Janina zusätzlich das Hörbuch gehört hat. Ihr haben dabei vor allem der Vortrag der Sprecherin gefallen und die kurzen Kapitel in Songlänge. Besonders letzteres kam ihrem Hören in Unterwegssituationen entgegen. Das Nebenbeihören von Hörbüchern ist eines der Themen, die in dieser Folge behandelt werden.
Was ein Hörbuch ist und was es ausmacht
Anne stellt ab Minute 3:53 die Frage, was überhaupt ein Hörbuch ist. Dabei nennt sie Janina verschiedene Begriffe und lässt sie raten, ob man diese unter den Begriff Hörbuch fassen kann. Dabei stellt sich heraus, dass ein Hörbuch mehr ist als nur ein vorgelesenes Buch. In einer Buchhandlung werden nicht nur eingelesene Bücher verkauft, sondern beispielsweise auch Hörspiele.
Auditive Inhalte werden beliebter
Ab Minute 6:35 geht Janina näher darauf ein, wer eigentlich alles Hörbücher hört. Es lässt sich feststellen, dass auditive Inhalte wieder beliebter werden, vor allem bei der jüngeren Generation. Die Generation Boomer hört verglichen mit anderen Generationen eher weniger Hörbücher auf Streamingplattformen (z.B. Apple Podcasts, Spotify).
Rezeption & Nutzung
Das Modul, in dem Janina und Anne sich mit dem Hören von Hörbüchern beschäftigt haben, nennt sich Rezeption & Nutzung. Anne erklärt ab Minute 10:18 den Begriff Rezeption, worunter man das Aufnehmen von Aussagen und Wertvorstellungen versteht. Dabei untersucht man auch das Mediennutzungsverhalten von Rezipient*innen und stellt sich die Frage, was bei der Informationsverarbeitung allgemein passiert und warum manche Informationen aufgenommen, andere hingegen ignoriert werden.
Auswirkung der Coronapandemie auf die Hörbuchnutzung
Ab Minute 11:25 geht Janina näher auf die Hörbuchnutzung während der Coronapandemie ein. Hierbei ließ sich feststellen, dass es eine steigende Nachfrage nach Streamingangeboten gab und sich Hörsituationen verändert haben, es wurde z.B. mehr zuhause gehört.
Wie verändert sich das Hören durchs Streaming?
Anne und Janina diskutieren ab Minute 13:15, inwiefern sich das Hören durchs Streaming verändert. Das Hörbuch wird oft als Double-your-time-Medium bezeichnet, da es die Möglichkeit bietet, es neben einer anderen Beschäftigung zu hören, man kann seine Zeit also verdoppeln. Das wirkt sich jedoch auf die Hörsituation und die Aufmerksamkeit aus. Ein Großteil der Rezipierenden hört Hörbücher zur Entspannung zuhause. Viele hören aber auch, wenn sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, um ‚verlorene‘ Zeit sinnvoll zu füllen. Anne merkt ab Minute 15:50 an, dass das Nebenbeihören sich sehr stark auf die Aufmerksamkeit auswirkt, weil sie dadurch immer geteilt ist. Beim Autofahren muss man sich z.B. auf das Fahren und das Gehörte konzentrieren. Es gibt auch verschiedene Auffassungen darüber, inwiefern das Genre eines Hörbuchs beeinflusst, ob eine Tätigkeit nebenbei ausgeführt werden kann. Daran anschließend diskutieren Janina und Anne ab Minute 17:40 anhand verschiedener Einflussfaktoren, wie sinnvoll es ist, eine Tätigkeit neben dem Hören auszuführen.
Was all das mit der Buchwissenschaft zu tun hat und unsere Mitmach-‚Aufgabe‘ für euch
Ab Minute 24:12 erläutert Anne den Zusammenhang zwischen Hörbüchern und Buchwissenschaft. Hörbücher sind Teil der Buchbranche, werden in Buchhandlungen verkauft und von Verlagen produziert. Janina führt die einzelnen Aspekte ab Minute 24:55 zusammen. Dabei hält sie fest, dass das Hören von gestreamten Inhalten vor allem bei der jüngeren Generation immer beliebter wird und auch Hörbücher immer öfter nebenbei gehört werden. Dabei beeinflusst dies jedoch die Aufmerksamkeit beim Hören. Janina gibt ab Minute 26:07 auch noch eine kleine Mitmach-‚Aufgabe‘ weiter, und zwar sollen die Zuhörer*innen darauf achten, wann und wie oft sie Hörbücher nebenbei hören.
Worum es in der nächsten Folge geht
Die nächste Folge wird eine besondere Folge, denn es wird weg von den Seminaren und hin zur Forschung an unserem Institut gehen. Dabei ist Dr. Axel Kuhn zu Gast. Er wird anhand des von ihm mit herausgegebenen Buchs Akademisches Lesen aufzeigen, wie Studierende wissenschaftliche Texte im digitalen Umfeld lesen und welche Ungleichheiten sich hieraus ergeben können.
Shownotes
Hörbuch:
Rühr, S. (2008). Tondokumente von der Walze zum Hörbuch: Geschichte – Medienspezifik – Rezeption. V&R unipress.
Rezeption:
Pöhls, J. (2013). Rezeption. In G. Bentele (ed.): Lexikon Kommunikations- und Medienwissenschaft (2nd ed., p. 301). Springer VS.
Hörbuchhören:
Rost, K. (2016). Absorption – Aufhorchen – Überhören. Aufmerksamkeitsdynamiken des Hörbuch-Hörens. In S. Bung & J. Schrödl (eds.): Phänomen Hörbuch (pp. 189–210). transcript.
Die Corona-Pandemie und ihr Einfluss auf das Hörbuchhören:
Snelling, M. (2021). The Audiobook Market and Its Adaptation to Cultural Changes. In: Publishing Research Quarterly 37, (pps.642–656).
Tattersall Wallin, E. (2022). Visualising mobile audiobook practices before and during the pandemic: A case with Swedish young adults. University of Borås.
Staffel 1, Folge 4: Kommunikation in between
Transkript
Worum es geht und unsere persönliche Empfehlung für euch
In der 4. Folge von BuWi in between geht es um das Thema Kommunikation und Kommunikationssteuerung, allgemein in der Medien- und speziell der Buchbranche. Zu Beginn gibt es wie immer eine Empfehlung. Janina und Anne erzählen ab Minute 0:42 von dem Film She Said, den sie zusammen im Kino gesehen haben. In dem Film geht es um die Aufdeckung des Missbrauchsskandals rund um den Filmproduzenten Harvey Weinstein. In der Folge soll es unter anderem um die Frage gehen, wie Kommunikation in der Öffentlichkeit gesteuert und reguliert wird, worum es indirekt auch in dem Film geht.
Kurzer Rückblick auf Folge 1
Anne gibt ab Minute 2:15 einen kurzen Rückblick auf die erste Folge des Podcasts, in der das Thema Kommunikation bereits behandelt wurde. Dabei ging es unter anderem darum, wie Kommunikation mit unterschiedlichen Modellen dargestellt und dass sie auch sehr variabel aufgefasst werden kann.
Direkte und indirekte Regulierung
Janina geht ab Minute 3:20 auf den Unterschied zwischen direkter und indirekter Regulierung und Steuerung ein. Bei der direkten Regulierung wird die Kommunikation beispielsweise von staatlicher Seite unmittelbar beeinflusst, wie z.B. in Form des Buchpreisbindungsgesetzes. Bei der indirekten Regulierung wird die Kommunikation mittelbar beeinflusst, was z.B. durch Marktmechanismen passieren kann. Diese regulieren, wie und wann Mediengüter hergestellt werden und wie so Kommunikation stattfindet. Janina gibt hier als Beispiel die Veröffentlichung von Büchern und wer genau hierüber bestimmt.
Regulierung von Kommunikation in der Vergangenheit
Anne geht ab Minute 5:53 auf die Regulierung von Kommunikation in der Vergangenheit näher ein. Dabei nennt sie als Beispiel die NS-Zeit, in der viele Schrift- und Lesemedien verboten wurden, Bücher nicht gedruckt werden durften oder auch verbrannt wurden.
Gegenwärtige Formen von Regulierungen
Janina geht ab Minute 8:15 auf Bücherverbote in den USA näher ein. Dabei werden Bücher in Schulen verboten, die vor allem mit Sexualität, Rassismus und amerikanischer Geschichte zu tun haben. Vergleichbare Phänomene finden sich auch im Internet. Anne erklärt ab Minute 11:40 die Begriffe Filterblasen und Echokammern genauer und geht näher auf mögliche Gefahren ein. Ein weiteres aktuelles Phänomen sind Fake News, die Janina ab Minute 14:00 thematisiert.
Gatekeeping in der Buchbranche
Ab Minute 16:00 gehen Anne und Janina näher auf die Kommunikation in der Buchbranche ein. Sie stellen sich die Frage, warum Informationen selektiert werden. Findet dieser Mechanismus im Internet statt, führt dies häufig zu Kritik. Derselbe Vorgang in der Medienbranche wird jedoch gar nicht wahrgenommen. Anne und Janina zeigen, dass Selektion ein notwendiger Schritt ist. Ein Beispiel sind Manuskripte, bei denen der Verlag darüber entscheidet, welche gedruckt werden. Dabei gibt es objektive Kriterien wie Erfolgsaussichten, Qualität oder Konkurrenzprodukte, aber auch subjektive wie Gefallen, wonach Verlage ihre Auswahl treffen. Bei Buchhandlungen spielen Budget, Platz und Kundschaft eine Rolle.
Was all das mit der Buchwissenschaft zu tun hat und unsere Mitmach-‚Aufgabe‘ für euch
Direkt daran anschließend geht Janina ab Minute 26:25 auf den Zusammenhang zur BuWi ein. In der Folge ging es um die Regulierung von Schrift- und Lesemedien, vor allem auch im Bezug zur Buchbranche. Hierbei stellt sich die Frage, warum es bei Büchern keine FSK-Angaben gibt, bei Telemedien jedoch schon. Hier schließt sich auch der Denkanstoß für die Zuhörenden an: Sollte es solche Angaben geben? Wie weit sollten Schrift- und Lesemedien reguliert werden?
Worum es in der nächsten Folge geht
In der nächsten Folge geht es um die Frage, wie wir Medien rezipieren und nutzen, was wir uns beispielhaft am Hören gestreamter Hörbücher genauer ansehen wollen.
Shownotes
Kommunikationssteuerung und -regulierung:
Hepp, A. (2021). Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft. Über die tiefgreifende Mediatisierung der sozialen Welt. Halem.
Filterblase:
Pariser, E. (2012). Filter bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden. Hanser.
Gatekeeper:
Hagenhoff, S. (2015). Verlage und Buchhandel als Organisationen zur Bereitstellung von Lektüre. In U. Rautenberg, U. Schneider (Eds.), Lesen: Ein interdisziplinäres Handbuch (pp. 623–652). De Gruyter.
Leyrer, K., Hagenhoff, S. (2022). Digitale Souveränität in der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation: Die Beziehung zwischen Rezipient*in und Gatekeeper. In G. Glasze, E. Odzuck & R. Staples (eds.), Digitale Souveränität Diskurse, Praktiken und Voraussetzungen von „individueller“ und „staatlicher Souveränität“ im digitalen Zeitalter (pp. 247–286). Transcript.
Staffel 1, Folge 3: Orga in between
Transkript
Rückblick auf Folge 2
Paula geht kurz auf die Mitmach-‚Aufgabe‘ und Denkanstöße der letzten Podcast-Folge ein und diskutiert sie mit Anne und Janina. Dabei gelangen alle drei zu der Erkenntnis, dass Empfehlungen variieren können, abhängig davon, wer oder was sie ausgesprochen hat, und dass sie auch nicht zwangsläufig auf Interesse stoßen müssen.
Worum es geht und unsere persönliche Empfehlung für euch
In der heutigen Folge geht es um Organisationsleistungen, beziehungsweise genauer um die Buchpreisbindung. Anne spricht ab Minute 2:46 über Bücherkisten vor Buchhandlungen, worin sich Mängelexemplare zu einem niedrigeren Preis befinden. Diese sind von der Buchpreisbindung enthoben und können daher günstiger angeboten werden.
Was ist die Buchpreisbindung? Warum gibt es sie?
Ab Minute 4:00 erklären Janina und Anne was die Buchpreisbindung ist und zeigen auf, dass damit das Kulturgut Buch geschützt wird, indem es ein breites Buchangebot von vielen unterschiedlichen Verlagen gibt, das über ein dichtes Netz an Buchhandlungen verbreitet wird.
Was sind Organisationen? Wie funktionieren sie?
Ab Minute 6:00 geht Anne auf das Thema Organisation ein und erklärt, dass Dinge und Abläufe organisiert werden müssen, damit beispielsweise ein Verlag läuft, indem jede*r Akteur*in auf das übergeordnete Ziel, wie hier zum Beispiel das Produzieren und Veröffentlichen von Büchern, hin arbeitet. Ab Minute 7:15 wird der Begriff Organisation noch einmal von Institution unterschieden und Janina erläutert, dass Institutionen Regeln sind und Organisationen sozusagen die Spieler*innen, die danach spielen. Dies veranschaulicht Paula am Beispiel des Pokerspiels ab Minute 7:45, was Anne dann ab Minute 8:35 auf die Buchpreisbindung rückbezieht.
Um das Thema genauer erläutern zu können, greift Paula ab Minute 9:16 die Initiative Fair Lesen auf, die den Buchmarkt unter dem Motto „Schreiben ist nicht umsonst. Gegen die Zwangslizensierung. Für Vielfalt und Meinungsfreiheit.“ beeinflusste und für viele Diskussionen sorgte. Dazu beschreibt Anne noch einmal die Wertschöpfungskette, um deutlich zu machen, an welcher Stelle und auf welche Weise es zum Konflikt zwischen Autor*innen und Bibliothek kommt. Dass sich dieser jedoch nicht auf die Aussage „Neuerscheinungen werden nahezu kostenlos über die Onleihe der Bibliotheken angeboten, so dass Autor*innen ihrer Einnahmequellen beraubt werden.“ reduzieren lässt, sondern differenziert betrachtet werden muss, zeigen die weiteren Ausführungen und Diskussionspunkte von Paula, Anne und Janina. Ab Minute 17:19 sprechen sie noch über den Aspekt Kaufmotivation und wodurch diese, neben dem Faktor Zeit, beeinflusst wird sowie die Funktionen, die Bibliotheken übernehmen.
Was all das mit der Buchwissenschaft zu tun hat und unsere Mitmach-‚Aufgabe‘ für euch
Unsere Mitmachaufgabe für euch schließt sich direkt (ab Minute 22:05) an und wird von Paula gestellt: Was erachtet ihr als wirklich fair? Ab Minute 22:30 stellt Janina den Bezug zur Buchwissenschaft her, die sich dafür interessiert, wie alle Teile des Buchmarkts als Akteure eines übergeordneten Systems, aber auch als einzelne Organisationen funktionieren und durch Institutionen verändert und beeinflusst werden.
Worum es in der nächsten Folge geht
In der nächsten Folge geht es um das spannende und aktuelle Thema Cancel Culture. Wir führen euch damit in Fragestellungen aus unserem Modul Kommunikation und Kommunikationssteuerung ein.
Shownotes
Buchpreisbindung:
Lutz, P. (2015). Preisbindung. In U. Rautenberg (ed.), Reclams Sachlexikon des Buches: Von der Handschrift zum E-Book (3rd ed., pp. 315–316). Reclam.
Wertschöpfung in der Buchbranche:
Wirtz, B. W. (2006). Medien- und Internetmanagement (5th ed.). Gabler.
Hintergrund der ‚Fair Lesen‘-Initiative:
SWR (2021). Initiative „Fair Lesen“ sieht literarische Freiheit durch E-Book-Ausleihe bedroht.
Staffel 1, Folge 2: Technik in between
Transkript
Rückblick auf Folge 1
Anne klärt über die Frage aus Folge 1 auf, zeigt auf, wie viel man im Alltag eigentlich liest und geht dabei auf Instagram-Captions, Straßenschilder und Co. ein.
Worum es geht und unsere persönliche Empfehlung für euch
In dieser Folge geht es um Empfehlungen und Empfehlungssysteme. Ab Minute 1:44 stellt Janina eines ihrer Lieblingsbücher, Normal People, von Sally Rooney vor und zeigt damit schon eine Art der Empfehlung, nämlich die mündliche Form. Um zur Folge überzuleiten, erklärt sie, wie sie auf den Titel aufmerksam wurde.
Was Soziotechnische Systeme sind und welche Bestandteile sie haben
Ab Minute 5:12 erklärt Anne den Begriff Technik genauer und zeigt auf, dass man darunter alles vom Menschen künstlich Geschaffene versteht, was dazu dient, ein „Problem“ zu lösen. Zur Veranschaulichung macht sie mit Janina und Paula ein kleines Raterätsel, bei dem sie Dinge vorstellt und nachfragt, ob es sich um Technik handelt oder nicht.
Neben Technik gibt es auch noch andere Bestandteile von soziotechnischen Systemen, worauf wir ab Minute 10:09 eingehen. Paula erklärt hier zunächst, was Organisationen sind, da soziotechnische Systeme durch geordnete und organisierte Abläufe gekennzeichnet sind. Anne geht ab Minute 11:16 am Beispiel der Buchbranche genauer auf die Wertschöpfungskette und damit die einzelnen Akteure und Abläufe ein.
Janina sagt ab Minute 13:47 etwas zum Aspekt „sozio“, das Zusammenwirken verschiedenster Menschen, und führt alles noch einmal zusammen. Hieran wird deutlich, dass die Bestandteile zusammenhängen und nicht ohne einander funktionieren. Anne vertieft ab Minute 14:47, was unter „Distribution“ zu verstehen ist, nämlich die Auswahl der Titel durch die Buchhändler*innen für ihre Buchhandlungen und die Verteilung der Bücher an die Endkund*innen.
Was Empfehlungssysteme sind und wie sie funktionieren
Ab Minute 16:14 beginnt Paula zu erklären, dass Empfehlungssysteme Entscheidungshilfen sind. Rund um Bücher tragen sie beispielsweise dazu bei, einen Überblick über die Vielzahl an Titeln zu erlangen. Dies veranschaulicht Anne ab Minute 17:50 am Beispiel von Empfehlungen durch Buchhändler*innen. Sie verrät dabei auch ein schönes Erlebnis aus der Zeit, als sie selbst noch als Buchhändlerin tätig war.
Paula leitet ab Minute 20:12 zu Empfehlungsmechanismen im digitalen Raum über. Dazu ist es notwendig, ein Verständnis von Algorithmen zu erlangen, worauf Janina ab Minute 21:30 eingeht, indem sie Anne und Paule dazu befragt. Dabei wird deutlich, dass ein Algorithmus nicht nur etwas Digitales ist, sondern auch im Analogen vorkommt und Verwendung findet. Weiterhin zeigt sich, dass algorithmenbasierte Empfehlungen häufig negative Zuschreibungen erhalten.
Was all das mit der Buchwissenschaft zu tun hat und unsere Mitmach-‚Aufgabe‘ für euch
Ab Minute 27:30 fasst Anne noch einmal alles, was im Zusammenhang mit soziotechnischen Systemen steht, zusammen. Da sich die BuWi allgemein mit Schrift- und Lesemedien beschäftigt, spielen in diesem Falle Kulturtechniken eine wichtige Rolle, die durch Technologien unterstützt werden. Die Organisationen der Buchbranche sind wiederum grundlegend für Schrift- und Lesemedien. Paula führt ab Minute 29:50 alle Aspekte zusammen.
Ab Minute 30:48 findet ihr unsere kleine Mitmachfrage für euch: Wo ist überall Technik und wo findet ihr überall Empfehlungsmechanismen? Wie oft begegnet ihr dem Wort Algorithmus und wie ist das Wort im jeweiligen Kontext konnotiert?
Worum es in der nächsten Folge geht
In der nächsten Folge wird es um Organisationsleistungen und deren Zusammenhang zu digitalen Aspekten gehen. Dabei wartet ein spannendes und aktuelles Beispiel auf euch!
Shownotes
Soziotechnische Systeme:
Hagenhoff, S. (2020). Medieninnovationen und Medienrevolutionen. In J. Krone, J., T. Pellegrini (eds), Handbuch Medienökonomie (pp. 249–272). Springer VS.
Algorithmen:
Hagenhoff, S. (2020). Gegen die Diskussion mit den drei Unbekannten – Daten, Algorithmen und Digitalisierung (Erlanger Beiträge zur Medienwirtschaft 13). Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).
Lackes, R., Siepermann, M., Lübbecke, M. (2018). Algorithmus. In Gabler Wirtschaftslexikon. Springer Nature.
Staffel 1, Folge 1: Lesen in between
Transkript
Worum es geht und unsere persönliche Empfehlung für euch
Anne stellt zu Beginn der ersten Folge unseres neuen Podcasts das Thema vor. Es soll um die Frage gehen, was Lesen ist, womit sich auch alle Erstsemester in der Einführungsveranstaltung auseinandersetzen.
Ab Minute 0:37 steigt Paula direkt mit einem Beispiel ein. Sie empfiehlt einen Besuch des botanischen Gartens in Erlangen. Am Beispiel des Lesens der Schilder der verschiedenen Pflanzenarten kommen wir direkt auf das Thema Lesen zu sprechen. Denn zu Beginn des Studiums bekommen alle Erstsemesterstudierenden immer zwei Fragen gestellt: Was ist ein Buch? Was ist Lesen?
Was Kommunikation ist und Kommunikationsmodelle
Dass Lesen auch Kommunikation ist, diskutieren wir ab Minute 1:46. Dadurch, dass wir die ganze Zeit lesen (z.B. Instagram-Captions, WhatsApp-Nachrichten etc.), kommunizieren wir auch ständig. Paula stellt das Kommunikationsmodell von Karl Bühler vor (ab Minute 3:10). Dabei gibt es eine*n Sender*in, eine*n Empfänger*in und eine Botschaft. Die Botschaft, oder der Sachinhalt, wird in Form eines sprachlichen Zeichens vermittelt, in unserem Beispiel ist das die Schrift. So funktioniert das auch beim Lesen. Der*die Autor*in ist der*die Sender*in, der*die Leser*in ist der*die Empfänger*in und das Geschriebene ist die Botschaft.
Man braucht aber noch mehr zum Kommunizieren, darauf gehen wir ab Minute 4:03 ein. Es werden auch noch Regeln benötigt. Das sieht man am Kommunikationsmodell von Stewart Hall. Dort muss die Botschaft erst kodiert und dann enkodiert werden. Das kann man sich ein bisschen wie Geheimbotschaften früher in der Schule vorstellen, als man sich mit dem*der besten Freund*in Nachrichten in einer geheimen Sprache geschrieben hat, die nur das Gegenüber verstehen konnte. So hat man das Mitgeteilte in eine eigene Sprache bzw. Schrift kodiert und der*die Freund*in musste das enkodieren. Wenn man diese Sprache oder Schrift nicht kennt, dann ist es auch nicht möglich, sie zu verstehen.
Ab Minute 5:34 kommen wir auf das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun zu sprechen. Sein Nachrichtenquadrat mit vier Seiten einer Nachricht umfasst Appell, Sachinhalt, Beziehungsebene und Selbstoffenbarung. Janina erläutert das anhand eines Beispiels: Zwei Menschen sitzen in einem Auto und stehen an einer roten Ampel. Die mitfahrende Person sagt zur fahrenden: „Es ist grün.“ Neben dem bloßen Sachinhalt schwingt als Appell die Aufforderung endlich loszufahren mit. Genauso sagt die Nachricht etwas über die Beziehung der beiden Personen zueinander aus. Wichtig ist hierbei, dass dies nur eine mögliche Interpretation neben vielen ist. Paula erweitert das Beispiel, das auf interpersonelle Kommunikation ausgelegt ist, auf schriftliche Kommunikation (ab Minute 7:40). Die Nachricht in diesem Fall ist ein Zettel der Mutter mit der Information: Kauf 4 Eier! Eine mögliche Interpretation, bezogen auf das Ausrufezeichen ist, dass man Dinge leicht vergisst. Genauso gibt es einen Hinweis auf die Beziehung, da die Mutter den Imperativ verwenden kann, ebenso wie den Appell, dass die Eier endlich gekauft werden sollen. Das Beispiel von Schulz von Thun lässt sich zwar vor allem auf Massenkommunikation anwenden, zum Beispiel ein Buch, das vermarktet und verkauft wird. Wir haben das Beispiel hier dennoch zur Veranschaulichung gewählt, da wir zeigen wollen, dass Kommunikation sehr vielfältig ist.
Ab Minute 10:26 kommen wir noch einmal auf das Kodieren und Enkodieren von Nachrichten zurück. Hierbei geht es nicht nur um das Verständnis von einzelnen Wörtern und Sprache, sondern auch um Schrift. Nach Ferdinand de Saussure weiß man, dass es sich bei der Buchstabenfolge B-A-U-M um einen Baum handelt und man hat auch sofort ein Bild davon im Kopf.
Warum all das in der BuWi eine Rolle spielt und unsere Mitmach-‚Aufgabe‘ für euch
Janina führt die besprochenen Inhalte ab Minute 11:10 noch mit dem Studium der Buchwissenschaft zusammen. Da sich die BuWi allgemein mit Schrift- und Lesemedien beschäftigt, bildet das Thema Lesen dessen Grundlage. Ein Buch ist ein Medium, dessen Inhalt über Schrift vermittelt wird.
Abschließend gibt Paula den Zuhörenden noch eine kleine Aufgabe mit auf den Weg (ab Minute 12:26): Achtet doch mal darauf, wo und was ihr überall lest. Uns selbst ist dabei aufgefallen, dass es viel mehr ist, als man eigentlich denkt. Man ist unbewusst viel öfter Empfänger*in von Kommunikation.
Worum es bei der nächsten Folge geht
In der nächsten Folge wird es um das Thema Technik gehen und um die Frage, wie Mensch und Technik zusammenarbeiten. Dabei schauen wir uns Empfehlungsmechanismen genauer an und welche Rolle diese in der BuWi spielen.
Shownotes
Burkart, R. (2021). Kommunikationswissenschaft (6th ed., pp. 44–56). Böhlau.
Kuhn, A., Rautenberg, U. (2015). Lesen. In U. Rautenberg (ed.), Reclams Sachlexikon des Buches: Von der Handschrift zum E-Book (3rd ed., pp. 257–260). Reclam.
Röhner, J., Schütz, A. (2016): Psychologie der Kommunikation (3rd ed., pp. 27–51). Springer.
Staffel 1, Trailer: Ihr wollt mehr wissen?
Transkript
Intro: Seitenblättern, weibliche Stimme sagt „BuWi in between“, ein Buch wird durchgeblättert und zugeschlagen
Paula: Willkommen bei BuWi in between. Wir sind das Podcast-Team der Buchwissenschaft der Friedrich Alexander Universität in Erlangen.
Ich bin Paula,
Janina: Ich bin Janina.
Anne: Und ich bin die Anne.
Paula: Und wir wollten uns einmal ganz kurz bei euch vorstellen. Wie gesagt, ich bin Paula, ich studiere im 4. Fachsemester Buchwissenschaft und mein Zweitfach ist Germanistik. Wenn man einen kleinen Fun-Fact über mich wissen möchte, dann, dass ich super gerne Lego baue und letztes Wochenende einen Lego-Bonsai-Baum gebaut habe. Wie siehtʼs bei euch aus?
Janina: Also ich bin immer noch Janina, auch. [Lachen] Mache im Zweitfach English und American Studies und auch wenn ich wahrscheinlich gerne auch einen Bonsai-Baum bauen würde, gehe ich einfach auch richtig gerne in Cafés und höre gerne Podcasts, gehe gern spazieren. Da findet man mich sehr wieder am Wochenende. Und bei dir?
Anne: Ich bin die Anne. Ich studiere im 4. Semester auch Buchwissenschaft und im Zweitfach Philosophie und ich mache in meiner Freizeit total gerne Sport. Ich habe jetzt so ein bisschen Kung Fu für mich entdeckt. Kann ich nur empfehlen, macht wirklich megaviel Spaß.
Paula: Anne kann nämlich zum Beispiel Hechtrollen über Sachen drüber machen. [Lachen]
Anne: Noch nicht, das würde ich gerne können, kann ich aber nicht.
Janina: Sie ist unsere Security, einfach. [Lachen]
Anne: Noch nicht. [Lachen] So, eine kurze Info zu unserem Podcast und zwar ist der von Studierenden für Studierende.
Paula: Aber nicht nur das, sondern er ist auch für die Branche und für alle, die sich für die BuWi interessieren.
Janina: Aber was ist die BuWi überhaupt?
Anne: Naja, wenn wir von BuWi – also, das ist die Kurzform für Buchwissenschaft, das ist übrigens sehr süß, wie ich finde, [Lachen] – wenn wir davon reden, dann stellen wir uns meistens so ʼne Gruppe von WissenschaftlerInnen vor, die sich über dieses kodexförmige Buch – dieses viereckige Teil – unterhalten, das man in der Buchhandlung kaufen kann. [Schmunzeln]
Paula: Manche denken wahrscheinlich noch ein bisschen in Richtung Literaturwissenschaft und dass wir uns in der BuWi vier Stunden lang über Goethes Faust unterhalten werden.
Anne: Hoffentlich nicht.
Paula: Tun wir nicht, keine Angst. Der ein oder andere geht dann schon weiter, wahrscheinlich tatsächlich Richtung Medium Buch, also das Ding überhaupt: Was kann das, was macht das, wozu ist das da? Aber das ist alles nur ein Teilbereich. Die BuWi und so vor allem das Studium der Buchwissenschaft, das wir drei alle studieren, ist sehr viel mehr.
Janina: Genau. Weil, generell geht es eigentlich um Mediennutzung. Also: Wie rezipieren wir das, wie nehmen wir es auf oder wahr, wo lässt es sich überall anwenden, wo finden wir es auch überall wieder? Also, die BuWi ist nicht nur eine Analyse von z.B. so Druckvorgängen, sondern auch hauptsächlich die Auseinandersetzung mit aktuellen Trends der Digitalisierung – was auch in dieser Staffel auch ein großes Thema sein wird [Lachen], kleiner Spoiler – und allgemein den Wandel des Buchmarkts.
Paula: Genau, und um diesen Graben zu schließen, zwischen dem, was die BuWi ist und dem, was als die BuWi betrachtet wird, und den im besten Fall entweder zu überqueren oder tatsächlich schließen zu können, dafür machen wir diesen Podcast. BuWi
Janina: in
Anne: between.
Anne: Wir wollen euch noch einen kurzen Überblick über diesen Podcast geben und was euch in den nächsten Folgen erwartet. Also, grundsätzlich gehen wir nach unserem eigenen Semesterplan vor, den stellt euch Paula noch ein bisschen näher vor.
Paula: Genau, nämlich so wie wir sechs Fachsemester studieren –
Anne: – also in den meisten Fällen – [Lachen]
Paula: – Im Normalfall – haben wir pro Staffel 6 Folgen. Es gibt ein übergeordnetes Thema. Das ist in der ersten Staffel, die wir behandeln, die Digitalisierung oder die digitalen Themen der BuWi und jede Folge hangelt sich so ein bisschen an unserem Modulhandbuch entlang. Das könnt ihr euch, wenn ihr ganz eifrig seid, auch angucken. Wir werden das dann in der Folge unten verlinken.
Anne: Genau. Auch andere AutorInnen bzw. WissenschaftlerInnen, die wir in den einzelnen Folgen erwähnen, da schreiben wir die genauen Quellen auch immer in die Captions. Also, wenn ihr euch weiter einlesen wollt, dann könnt ihr da einfach drauf klicken und findet dann die ganzen Information dazu.
Paula: In der nächsten Folge z.B. beschäftigen wir uns mit etwas, was wir alle im ersten Semester thematisieren, nämlich der Einführung in die BuWi und der brennenden Frage: Was ist Lesen?
Janina: Wir wollen euch jetzt allgemein zeigen, was die BuWi überhaupt ausmacht, und das ist vor allem eins:
Paula, Janina und Anne: Vielfalt. [Schmunzeln]
Paula: Und das warʼs mit BuWi
Janina: in
Anne: between.
Staffel 1, Teaser: Worum geht’s in aller Kürze?
Transkript