Frisch publiziert: Regulierung der Verwertung geistigen Eigentums
Das Standardwerk „Medienregulierung“ (Hrsg. Hardy Gundlach, vormals zusammen mit Wolfgang Seufert) ist in der dritten Auflage bei Nomos erschienen.
Darin ein Beitrag zum Schutz- und Verwertungsgegenstand des geistigen Eigentums von Svenja Hagenhoff.
Der Beitrag behandelt den Schutz- und Verwertungsgegenstand geistiges Eigentum, bestehend aus Geistigen Werken (Urheberrecht und verwandte Schutzrechte), Technischen Erfindungen (Patentrecht) und Kennzeichen (Marke- und Designrecht). Er erläutert zunächst den Zielkonflikt zwischen den Interessen der kontrollierten Verwertung (Schutz) und denen der ungehinderten Nutzung. Danach zeigt er Lösungen im Umgang mit diesem Konflikt auf, bestehend aus Geboten und Verboten als formalisierte Basis, organisatorischen Ansätzen (Verwertungsgesellschaften und Pauschalabgaben) sowie Technologien als Durchsetzungs- und Umsetzungshilfen. Eine komplexe Fallstudie zeigt am Beispiel der unterschiedlichen Wertschöpfungsstrukturen für gedruckte bzw. elektronische Bücher auf, wie die verschiedenen Aspekte zusammenhängen.
Zitation:
Hagenhoff, Svenja (2025): Regulierung der Verwertung geistigen Eigentums. In: Hardy Gundlach (Hg.): Medienregulierung. 3 Auflage. Baden-Baden: Nomos, S. 559–594. DOI: 10.5771/9783748914969-559.
Aus dem Vorwort des Herausgeberwerks:
»Mit der 3. Auflage liegt ein vollständig überarbeitetes und erweitertes Handbuch zur Medienregulierung in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. Die Neuauflage trägt der Tatsache Rechnung, dass die von der EU angestoßene Dynamik der Medienregulierung in den letzten acht Jahren im Vergleich zu der letzten Auflage des Handbuchs erhebliche Veränderungen eingeleitet hat, die alle Mediengattungen betreffen. Wie bereits in der letzten Auflage vermutet, haben sich in dieser Zeit die Medien des Internets und die Sozialen Medien-Plattformen bei der Nutzung von Medieninhalten durchgesetzt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die digitale Transformation der Medien die historisch und politisch gewachsenen Abgrenzungen der Medienregulierung nach den Mediengattungen Presse, Trägermedien, Rundfunk und Telemedien infrage stellt. Das Internet hat sich als die zentrale Infrastruktur für die Bildung der individuellen und öffentlichen Meinung und der demokratischen Meinungsbildungsprozesse etabliert und löst das Fernsehen als Leitmedium der letzten Jahrzehnte mehr und mehr ab.
Die neue Frage, die sich heute stellt, lautet: Welche entscheidende Rolle spielt die Medienregulierung in einer digital transformierten und von Plattformökonomien geprägten Medienlandschaft, um die freien, individuellen und öffentlichen Meinungsbildungsprozesse zu gewährleisten? Hinzu kommt, dass die bisherige, an Massenmedien orientierte Medienregulierung kritisch hinterfragt werden sollte. Zum Beispiel zählt zur Privatsphäre auch der Schutz der individuellen Meinungsbildung vor manipulativen und irreführenden Personalisierungstechniken. Außerdem sind angesichts der Plattformökonomie Transparenzanforderungen und Datenschutz Schlüsselthemen für die Sicherung der Meinungsvielfalt.«